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SchülerAkademie 2025 - Erfahrungsbericht

  • Dienstag, 21. Oktober 2025
  • Rebecca Eisner

Jeden Sommer auf´s Neue haben besonders interessierte und leistungsfähige Oberstufenschüler die Chance an einer Deutschen Schülerakademie teilzunehmen. Dabei handelt es sich um ein außerschulisches Programm des Talentförderzentrums Bildung & Begabung durch das Schüler aus ganz Deutschland zum gemeinsamen Lernen und Leben zusammen kommen. Pro Akademie wird rund 100 Jugendlichen die Möglichkeit geboten, auf Hochschulniveau an verschiedensten anspruchsvollen Themen zu arbeiten. Die Teilnehmenden können dabei neues Wissen und wertvolle Erfahrungen sammeln. Ende Juli hatte ich die Gelegenheit, eine solche Akademie zu besuchen und habe 14 wirklich erlebnisreiche, aufregende Tage in Papenburg (Niedersachen) verbracht.

SchülerAkademie 2025 - Erfahrungsbericht

Die Deutschen SchülerAkademien richten sich an Schüler der 10., 11. und 12. Klasse und bietet jährlich die Möglichkeit, bei verschiedenen Akademien auf Hochschulniveau an anspruchsvollen Themen zu arbeiten. Die Teilnehmenden können dabei neues Wissen und wertvolle Erfahrungen sammeln.


Deutsche (JGW-)SchülerAkademie


Vom 23. Juli bis 03. Aug 2025 hatte ich die Gelegenheit, an der JGW-Schülerakademie in Papenburg, Niedersachsen teilzunehmen.

Diese wurde von Ehrenamtlichen und nun im Verein für Jugendbildung in Gesellschaft und Wissenschaft e.V. (JGW) tätigen ehemaligen Teilnehmenden der Deutschen SchülerAkademien organisiert und durchgeführt.


Im Folgenden zeige ich Ihnen, was ich aus der Zeit für mich mitgenommen habe und warum sich die Teilnahme gelohnt hat.


Ablauf und Alltag


Wie in der Schule auch, erhielten alle Teilnehmenden vorab einen recht genauen Stundenplan. Durch diesen wurde der typische Akademietag in einen Kursteil am Vormittag und Spätnachmittag, kursübergreifende Aktivitäten am Nachmittag und ein Abendprogramm unterteilt. Selbstverständlich war nicht jeder Tag gleich, besondere Highlights sind die Exkursion, Infoveranstaltungen zum Thema Studien und Stipendien, sowie ein Konzertabend.

In Papenburg trafen rund 100 Jugendliche nicht nur aus ganz Deutschland, sondern wortwörtlich der ganzen Welt zusammen. Kanada, Malaysia - und mittendrin ich aus Schorndorf! Darüber hinaus lagen auch unsere Stärken und Interessen vorstellbar weit auseinander, denn die Akademie bot insgesamt 6 verschiedene Kurse an, über Notfallmedizin, Quantencomputing und „genomische Geheimnisse“ bishin zum (leider) einzigen geisteswissenschaftlichen Kurs „Philosophie des Tragischen“, den ich während dieser zwei Wochen besuchte. Trotz den verschiedensten Fachrichtungen fanden sich schnell eine Menge Gemeinsamkeiten und Gesprächsthemen – allein die Vorzüge und Tücken unserer jeweiligen Schulsysteme zu vergleichen beschäftigte uns einige Mittagspausen lang. Zum Glück gab es da noch die KüAs, sogenannte kursübergreifenden Aktivitäten, also die Zeit, die nur uns Teilnehmenden gehörte.


Sowohl am frühen Nachmittag als auch am Abend standen uns diese Zeitfenster zur freien Verfügung, was man sich in Papenburg nicht zweimal sagen ließ. Schon am ersten Abend startete zu unverschämt später Stunde eine riesige Runde „Werwolf“ und in kürzester Zeit waren eine Band, ein Chor und eine Sportrunde gegründet. Da der Sommer im nördlichen Niedersachsen sehr verregnet war, traf man auch des Öfteren Schach- und Kartenspieler im gemütlichen Kaminzimmer bei Tee und Kuchen. Bald stellte sich ein gewisser Alltag ein: Kaffee und Früchtejoghurt in der Frühe um 7 (nur einmal ließ ich mich zum vorfrühstücklichen Yoga hinreißen, nichts für mich!), dann unser Kursleiter, der die Gruppe gekonnt zu einer 20 minütigen Diskussion über einen Nebensatz Nietzsches provoziert und natürlich Kekse.

Nach dem Mittagessen unsere KüA-Zeit: Kartenspiele, eine Bootsfahrt oder mit dem Fahrrad in die Stadt. Pünktlich zu Kaffee und Kuchen zurück und dann in der zweiten Kurszeit philosophieren, bis man hungrig wird.


Aber nach dem Abendessen war der Tag aber keinesfalls vorbei: fast jeden Abend erwartete uns so gehen 20 Uhr eine ausgefallene Aktivität oder ein besonderer Programmpunkt. So beobachtete ich einen Mini- Raketenstart, fluoreszierende Stoffe und ein Experiment der Bioquantenphysiker (Ja, noch mehr Quantenphysiker), das ich bis heute nicht durchschaut hab…

Aber auch die weniger naturwissenschaftlich bezogenen Aspekte der Bildung kamen nicht zu kurz, denn der Kammerchor füllte die Gänge des Abends mit zeitlosen Klassikern, die Marxismus-verständlich-gemacht-KüA wurde eröffnet, ich hielt zum ersten Mal eine Geige in der Hand und hätten Sie gedacht, dass man 100 Jugendliche für mittelalterlichen Gesellschaftstanz begeistern kann? Das geht tatsächlich und ich hatte Abend für Abend eine Menge Spaß.

Selbst als das Kaminzimmer sich so einige Zeit nach Mitternacht zu leeren begann und sich die leidenschaftlich lauten Diskussionen zu tiefgründigen Gesprächen wandelten, brannte in einem Raum stets Licht. Das Akademieleitungsbüro, der Aufenthaltsraum der rund 15 (Kurs-)Leiter, war für uns Teilnehmende eine der wichtigsten Anlaufstellen. Im AL-Büro hatte man immer ein offenes Ohr, ein Stücken vegane Schokolade oder einen Rat für uns. Es gab ein Kiosk, eine Einkaufsliste, falls man etwas benötigte und die verschiedensten Dinge auszuleihen. Und genau diesen, mit Blick zum See gelegenen Raum, passierte ich am Abend (oder besser nachts), um mit einer Mütze voll Schlaf in den nächsten, langen aber schönen Tag zu starten.


Veranstaltungsort – die HÖB


Malerisch direkt an einem See, der zu Bootsfahrten einlädt, gelegen und umgeben von wirklich viel Grün sowie dem fußläufig entfernten Städtchen Papenburg, war uns Teilnehmenden auch über das Akademiegelände hinaus viel, geboten. Ob eine morgendliche Jogging-Runde, eine Fahrradtour durch den Ort oder der Besuch eines Flohmarkts, während der KüA-Zeit konnten wir in aller Ruhe und mit ein wenig Glück auch (fast) ohne Regen Papenburg entdecken.




Das eigentliche Ziel meiner knapp 7-stündigen, regnerischen Reise mit der Deutschen Bahn war das Hauptgebäude der HÖB. Die Historisch-Ökologische Bildungsstätte Emsland in Papenburg e. V. ist eine im Jahr 1988 gegründete Heimvolkshochschule in Papenburg mit einem Schwerpunkt in der Umweltbildung, deren Angebote sich sowohl an Erwachsene als auch an Jugendliche wenden. Und in diesem Fall war die HÖB uns Jugendlichen für knapp 2 Wochen ein Ort des Lernens, der Zusammenkunft und nach kurzer Zeit ein Zuhause. Untergebracht waren wir meist zu zweit in kleinen Zimmern, die auf die verschiedenen Häuser des Geländes verteilt waren. Nach dem Frühstück kamen alle im größten Gebäude zum alltäglichen Plenum zusammen, wo uns die Akademieleitung den jeweiligen Tagesablauf vorstellte, Geburtstagskinder ehrte und nach Keksklauern fahndete. Darauf folgte das Highlight eines jeden Plenums: die Papenschau – eigentlich dazu gedacht, uns jeden Morgen über die weltpolitischen Ereignisse des Vortags zu informieren, jedoch waren die Nachrichten schon an Tag 2 mit “News“ gespickt, die sich eher als akademie-intern herausstellten. Gerüchte um eine Sekte (gemeint war der Chor), ein Pärchen unter den Kursleitern und sogar einen Hausgeist, den HÖBlinger solle es geben! Täglich erwürfelten wir den Kurs, der als nächstes die Ehre trug, die aktuellste Schlagzeile zu wittern. Selbst mit wenig Schlaf brachte die Papenschau uns jeden Morgen aufs Neue zum Schmunzeln und war bald einer meiner liebsten Teile des Tages.


Philosophie des Tragischen


„In der Schule bekommt man sie zu lesen, in den aktuellen Tagesnachrichten zu sehen, im Laufe des Lebens selbst zu spüren: Tragödien. Der dramatischen Kunst des alten Griechentums entspringend, taucht das “Tragische” neben anderen Kunstformen auch allenthalben als Metapher auf, wie zum Beispiel in Philosophie, Geschichte, Ökonomie, Psychologie oder Gesellschaftstheorie. Es gibt tragische Ereignisse, Persönlichkeiten und Schicksalsschläge, tragische Helden und Antihelden, Familien- wie Liebestragödien, und Tragikomödien. Manche sagen, die bürgerlich-kapitalistische Moderne oder gar die menschliche Existenz überhaupt seien eine einzige Tragödie.


Was aber ist mit all dem gemeint? Wie kommt es, dass wir die Form des Tragischen in so vielen Lebensbereichen zu erkennen glauben?

Lässt sich im Hinblick auf die moderne Gesellschaft oder das menschliche Dasein wirklich Tragisches verzeichnen? War Jesu Tod tragisch? Napoleons Aufstieg und Fall? Was macht Tragik in der Kunst aus? Und warum um alles in der Welt meinte “Tragödie” (gr. tragodia) ursprünglich einen Gesang für den Ziegenbock?“




So oder so ähnlich begann meine tragisch-philosophische Reise durch die Antike, die Aufklärung und schließlich die Moderne. Geplant und geleitet wurde unser 15-köpfiger Kurs von Julia Schmidt und Max Steinwandel, zwei Philosophiestudenten im Master und den herzlichsten Kursleitern, die man sich vorstellen kann. Am Morgen so verschlafen wie wir alle, in ihrer unermüdlichen Begeisterung nicht mal durch den Verlust unserer heißgeliebten Kekse (an den Quantenkurs von nebenan) zu bremsen und dennoch stets für einen Scherz zu haben. So entsendeten wir mit freundlichen Grüßen einen philosophischen Revengebrief an die Quantenphysiker und erarbeiteten über die reguläre Kurszeit hinaus eine moderne Parodie von Sophokles´ „König Ödipus“, die wir am letzten Abend als Theaterstück aufführten.


Inhaltlich setzte sich der Kurs mit unterschiedlichen Theorien des Tragischen, sowie mit Tragödien selbst auseinander. Darunter zählten neben dem Urgestein Sophokles auch die Analysen und Meinungen zum Thema Tragödie von Nietzsche, Hegel, Freud und Simmel, durch die Max und Julia uns souverän begleiteten. Die breitgefächerte Textauswahl sollte uns Teilnehmenden einen Zugang zu verschiedenen akademischen Bereichen eröffnen, darunter vor allem Philosophie, Kunsttheorie, Geschichte und Gesellschaftstheorie.


Im Kurs gingen wir interdisziplinär vor, ein besonderes Augenmerk lag dabei aber auf dem genauen Lesen und Verstehen schwieriger Texte. Vorwissen auf dem Gebiet wurde zwar nicht vorausgesetzt, doch half es einen groben historischen Überblick über das 19. und 20. Jahrhundert in Deutschland im Hinterkopf zu haben. Außerdem sollten wir uns von umfangreicher und herausfordernder Lektüre nicht abschrecken lassen. Thematisch vorbereitet wurden wir nämlich durch einen Reader mit über 200 Seiten, der verschiedenste Fragmente, Ausschnitte aus Werken der oben genannten Philosophen, sowie Kunstwerke und Musikstücke bereit hielt. Im Vorfeld der Akademie erhielten wir dieses Material mit dem Arbeitsauftrag, uns in die Texte einzuarbeiten und vor allem in die Welt der Philosophie einzutauchen. Gesagt, Getan – und eine lehrreiche und aufregende Zeit begann!


Exkursion, Zukunftsabend und Rotationstag


Im Folgenden möchte ich mit Ihnen noch ein paar der Erlebnisse teilen, die mir besonders in Erinnerung bleiben werden, und zwar, weil sie mich zum Nachdenken anregten und mir noch jetzt durch den Kopf schwirren.


Exkursion:


Weil uns nach den ersten Kurseinheiten schon der Kopf brummte und man ja bekanntlich am besten durch Abwechselung lernt, war schon für Tag 3 die Exkursion angesetzt. Hierbei hatten wir die Wahl zwischen einer Kanufahrt, einem Ausflug auf einen Biohof, ein Besuch des Freilichtmuseums Van-Velen-Anlage oder einer Führung durch die Gedenkstätte Esterwegen. Das Angebot war also so vielfältig, dass jeder nach seinem Interesse wählen konnte. Ich entschied mich dafür, mehr über die NS-Geschichte der Gegend zu erfahren und fuhr daher mit ungefähr 20 anderen Teilnehmenden per Reisebus durchs Emsland in Richtung Esterwegen.


Dort begrüßte uns eine junge Geschichtsstudentin der Uni Oldenburg, die hier ihr Praktikum absolvierte und uns durch die modern gestaltete Anlage in einen Seminarraum führte. In den nächsten 2 Stunden erfuhren wir von ihr viel über die 15 Emslandlager, die es während der NS-Zeit in dieser Gegend gegeben hat. Der Vortrag bereitete Grundwissen prägnant auf und leitete uns Schritt für Schritt von der Weimarer Republik in die Aufarbeitungsarbeit der heutigen Zeit. Anschließend erzählte die Praktikantin uns etwas über die bewusst gewählte Gestaltung des Geländes und an welchen Stellen man noch die Spuren besonders einschneidender Grausamkeiten erkennen konnte.


Besonders spannend war für mich zu lernen, wie die ausschlaggebenden Ereignisse der deutschen Geschichte, zum Beispiel die Kriegswende, sich auf die Gefangenen in den Lagern im Emsland auswirkten. Die Exkursion war daher für mich sowohl im schulischen Sinne als auch emotional wertvoll, denn ich bin überzeugt, dass junge Leute sich mit der Vergangenheit mindestens genauso ernst wie mit der Zukunft auseinandersetzen sollten.


Zukunftsabend:


Um uns Teilnehmende bei unseren Plänen für die Zukunft zu unterstützen, gab es in der zweiten Hälfte der Akademie den Zukunftsabend. Dabei ging es nicht nur um die ewige „Was-mach-ich-bloß-nach-dem-Abi?“-Frage, sondern auch viel um das Studentenleben.

Das Programm begann mit einem Vortrag zu Studienfinanzierung, Stipendien (diesbezüglich konnten fast alle Kursleiter aus Erfahrung sprechen) und verschiedenen Universitäten im Ausland. Besonders bereichernd waren für mich die Gespräche mit den Kursleitern. Die KLs boten in mehreren Schienen Fragerunden in Kleingruppen an. Dabei eröffnete sich für uns die Möglichkeit, Fragen auch über ihre jeweilige Fachrichtung hinaus zu stellen, zum Beispiel zu Themen wie Auslandssemester (gleich mehrere hatten einige Monate in Yale verbracht) und Erasmus oder Praktika und Referendariat. An dieser Stelle muss ich an den langen Austausch mit einer KL denken, die liebe Anja. Sie erzählte mir von ihren positiven Erfahrungen als ehemalige Stipendiatin bei genau der Stiftung, bei der ich im September ebenfalls meine Stipendienzeit beginnen werde.


Der Zukunftsabend war deshalb etwas Besonderes, weil mich inspiriert hat meine Vorstellungen zu konkretisieren und ich feststellen musste, dass es für jeden dort, der jetzt einen Doktortitel hat, auch Momente der Unsicherheit gegeben hat. Dementsprechend bin ich dankbar für die Gelegenheit, alle meine Fragen aus erster Hand beantwortet und meine Sorgen beschwichtigt bekommen zu haben.


Rotationstag:


Vielleicht haben Sie diesen Begriff auf dem Stundenplan entdeckt und fragen sich was dahintersteckt? So ging es auch uns Teilnehmenden, bis man uns am Vortag dieses Programmpunktes aufklärte: Der Rotationstag dient dem Austausch unter den verschiedenen Kursen durch eine Präsentation der aktuellen Kursarbeit. Klang für uns kompliziert, stellte sich aber als ein äußerst unterhaltsamer Vormittag heraus.


Während der Rotationsvorbereitung teilten wir die bisher bearbeiteten Philosophen auf 3er-Grüppchen auf und begannen mit der Aufbereitung des Stoffes. Am nächsten Tag durchliefen alle Teilnehmenden je einen 20-minütigen Vortrag der 5 anderen Kurse und hielten eine Präsentation über ihren eigenen Kursinhalt.


Um mich kurz zu fassen; ich habe nun einen kleinen Hauch von Ahnung, was Quantenphysik ist (anscheinend ist alles entweder 1 oder 0), die Kurse 2 und 3 setzten sich beide in Teilen mit Fluoreszenz auseinander und die Proben haben schön bunt fluoresziert (nicht nur geleuchtet!). Durch Kurs 4 lernten wir die groben Züge und Schwierigkeiten der Krebsforschung kennen und in Kurs 5 die Herausforderungen, denen sich ein Notfallarzt stellen muss. Und schließlich war ich an der Reihe meinen Kurs zu vertreten, indem meine Gruppe den anderen Teilnehmenden Siegmund Freuds Ödipuskomplex anhand der griechischen Tragödie näherbrachte. Wie hoch das Niveau der Kursinhalte tatsächlich war, mussten wir feststellen, als wir selbst vor der Aufgabe standen den ganzen Stoff für jemanden nachvollziehbar zu machen, der sich hauptsächlich mit Zahlen oder chemischen Formeln auseinandersetzte.


Vom Rotationstag war ich letztendlich deshalb so begeistert, weil ich Richtungen der Naturwissenschaften kennenlernte, die man so in der Schule eben nicht behandelt. Es war schön zu sehen, wie begeistert alle von ihrem neuen Wissen erzählen konnten und wie viel Spaß jeder Einzelne daran hatte.


Erfahrungsbericht


Mit den Erlebnissen, die ich auf der Akademie sammeln durfte, könnte man ein ganzes Buch füllen, daher werde ich versuchen im Folgenden das für mich persönlich Wichtigste festzuhalten.


Anfang Februar war ich begeistert, als ich von der Schule gefragt wurde, ob ich mir vorstellen könnte an der “Deutschen SchülerAkademie” teilzunehmen. Da ich nur Positives über diese Erfahrung gehört hatte, stimmte ich zu und eine Weile, nachdem Frau Aehlich mich im Namen der Schulleitung vorgeschlagen hatte, bekam ich die Möglichkeit einer Kurswahl, bei der ich mich für Themen, die mich interessieren eintragen durfte. Vier Wochen später erhielt ich dann eine Zusage für einen Kurs der JGW-Schülerakademie, der sich mit der „Philosophie des Tragischen“ befassen sollte. Gleichzeitig bekam ich einen Zugang für eine interne Plattform und somit die Möglichkeit andere Teilnehmer bereits vorab kennenzulernen.


Zwei Wochen vor den Sommerferien, Ende Juli, fuhr ich schließlich mit dem Zug Richtung Papenburg. Die Akademie fand, wie bereits erwähnt, in der Historisch-Ökologischen Bildungsstätte im malerischen Emsland statt. Diese bietet neben Kursräumen, Cafeteria und Zimmern auch ein Kaminzimmer und einen botanischen Garten. Umgeben ist sie von einer großen Parkanlage mit dem See und einem Kräutergarten.


Am ersten Abend stellten sich die Kursleiter vor. Für den Philosophie Kurs waren das Julia Schmidt und Max Steinwandel, Master-Philosophiestudenten aus Berlin. Die Erfahrung und Nahbarkeit der beiden Kursleiter machten die Atmosphäre im Kurs sehr angenehm und ich war froh für zwei Wochen den regulären Schulunterricht durch den tiefgehenden Philo-Kurs von Julia und Max zu einzutauschen. Die Stimmung im Kurs war stets produktiver Natur; sei es im inhaltlichen Sinne oder wenn es darum ging, sich gegenseitig besser kennenzulernen. Auch das Lernen selbst war hier anders als in der Schule, einfach weil im Kurs ausschließlich wissbegierige und motivierte Menschen aufeinandertrafen. Im Vergleich zu zuhause war der Alltag hier so sehr auf den Lernprozess ausgerichtet, dass man sich automatisch völlig darauf fokussierte. Außerdem musste man nie an eine etwaige Benotung denken. Diskutiert wurde leidenschaftlich, „Aha“-Momente wurden feierlich zusammen festgehalten und alle hatten Spaß.

Julia und Max lag eine Sache besonders am Herzen; nämlich sich bewusst zu bilden. Es war ihnen einfach wichtig, uns mitzugeben, wie wertvoll Bildung ist und dass wir, in welcher Fachrichtung auch immer, die Chance Wissen zu erlagen, ergreifen sollen. In dieser Hinsicht habe ich durch den Kurs sicherlich die ein oder andere philosophische Erkenntnis erlangt, aber vor allem habe ich durch meiner Akademiezeit unzählige Erinnerungen sammeln dürfen. Völlig neue Dinge ausprobieren, dabei sein, wenn 6 Kurse zu einer Gemeinschaft zusammenwachsen, miterleben wie in nur ein paar Tagen aus Fremden gute Freunde werden.


Rückblickend betrachtet hat die Akademie nicht nur meinen Horizont erweitert, sondern ist durch die vielen neuen und lehrreichen Erfahrungen zu einer Zeit geworden, die ich nie vergessen werde. Diese zwei Wochen haben mir gezeigt, wie bereichernd es sein kann, mit engagierten Menschen an anspruchsvollen Themen zu arbeiten. Denn neben dem Wissen und den Fähigkeiten, die ich mir während der Akademie aneignen konnte, hatte ich die Möglichkeit wirklich, wirklich wunderbare Menschen kennenzulernen.


Ich wünsche jedem, der diese Chance erhält, sie unbedingt zu ergreifen und seine Zeit dort einfach zu genießen!



 


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